Das Werk Helmut Heißenbüttels hat auf die deutsche Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg starke Wirkungen ausgeübt: Es erzog die Sprache des Gedichts zu einer neuen Bewußtheit. Und es stellte Muster auf gegen jenes ‚dröhnend-vor-sich-hin-Erzählen‘, das so lange im Schwang war. Heißenbüttel hat die Sprache dazu überredet, die Welt, die wir als außer uns erleben, nicht mehr abbilden zu wollen, vielmehr sollte die Sprache selber, durch ein dauerndes Reflektieren ihrer Gesetze, eine neue Welt hervorbringen.
Die angebotene Auswahl führt im ersten Abschnitt Heißenbüttels frühe Versuche zur Veränderung des Gedichts vor; dann seine Versuche zur Veränderung des Erzählens; der dritte Abschnitt enthält Texte, die ‚Abhandlungen‘ oder auch ‚Traktate‘ genannt wurden und in denen Dichterisches, Erzählendes und Reflektierendes sich vermischt; den Schluß bilden die späten Texte, die sich bemühen, die neu entstandene Form des Gedichts wieder an die Tradition anzuschließen.
Das Ganze präsentiert sich als ein Lesebuch, das in das umfangreiche, bei Klett-Cotta in 16 Einzelbänden vorliegende Werk Heißenbüttels einführen will.
- Veröffentlicht am Montag 16. November 1998 von Klett-Cotta
- ISBN: 9783608934281
- 184 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)