Das sonettarium
Der worte sind genug verwechselt. Schaut:
auf der gebleckten zunge der belag
ist nicht des tabaks teerner niederschlag:
ich hab nur ums verrecken das gekaut,
was sprache hieß, damit ich nur die sätze,
wie ich sie meinte, durch die zähne ließ
und wörter hatte, frei von presse-krätze,
und nichts verhieß, und nicht den gries-schlamm pries.
Und dennoch sonne, großgeblüht, die nächtlich
herüberspiegelt: Dies hinwiederum
zu leugnen schamhaft, wäre selbstverächtlich…
Komm auf ein wort ins sonettarium!
Und was dir drin mißfällt, mein freund: bewein’s!
Ansonsten: allen alles. Keinem keins.
- Veröffentlicht am Samstag 23. Dezember 1995 von Connewitzer Vlgsbuchhdlg
- ISBN: 9783928833325
- 76 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik