Das Symbol gibt zu denken

Eine Untersuchung zur Symbolinterpretation bei Paul Ricoeur

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Der Titel Das Symbol gibt zu denken befasst sich mit der Bedeutung des Symbolbegriffes in den Arbeiten des französischen Philosophen Paul Ricoeur. Dessen Arbeiten der 1960er und 70er Jahre sind stark von dieser Thematik geprägt. Ricoeur geht hermeneutisch an die Interpretation der Symbole heran. Er untersucht die semantische Struktur der symbolischen Zeichen. In einem, hinter dem wörtlichen Sinn verborgenen symbolischen Gehalt liegt die eigentliche Funktion des Symbols, das etwas anderes aussagt, als es direkt bedeutet. Ricoeur entdeckt darin den Ausdruck eines dem Menschen vorgängigen Seins.
Das ist ein wichtiger Ansatzpunkt für seine späteren texthermeneutischen und sprachanalytischen Untersuchungen. Die Symbolinterpretation bildet die Grundlage und zugleich die erste Ebene in Ricoeurs phänomenologischer Hermeneutik, die aus insgesamt drei Schritten aufgebaut ist. Interessant ist die Verknüpfung der Interpretationstheorie mit einer Reflexionsphilosophie, die Ricoeur auf der Basis einer Kombination von Psychoanalyse und Heideggers Fundamentalontologie herstellt.
In Das Symbol gibt zu denken versteht es die Autorin die Bedeutung der Symbole und ihrer Interpretation in Ricoeurs Werk aufzuzeigen. Im Zentrum ihrer Untersuchung steht vor allem die Funktion der Symbole in Ricoeurs phänomenologischer Hermeneutik und ihre Rolle in seinem Gesamtwerk. Dabei beschäftigt sich die Autorin auch ausführlich mit Quellentexten und den Symboldefinitionen anderer Wissenschaftsbereiche, die für Ricoeurs Begrifflichkeiten relevant sind.