„Das Tagebuch von Anneliese Löffler 1974/75“

"Das mythische Element in der Literatur, Berlin 1975"

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Neben seinem umfangreichen und wahrscheinlich bedeutenden literarischen Werk, den Erzählungen, Essays zd Gedichten, hat Franz Fühmann auch theoretische Schriften hinterlassen, die sich mit den Gesetzen der Gestaltung literarischer Werke befassen. Er, der große Meister der Erzählkunst, erkundet, welche Bereiche menschlicher Existenz durch die literarische Darstellungsweise ins Licht unserer Aufnahmefähigkeit gehoben werden können. Im Mythos, so legt er dar, sieht er das Verbindungsglied zwischen den realen Vorgängen und den menschlicher Sinnen, Gefühle, Ideen und Gedanken.

Der Mensch schafft sich ein Bild und kann so begreifen, wer er war, wer er ist, und worin, auf welche Weise, ja wohin er sich bewegt. Diesen Vorgang nennt er Schaffung eines Mythos. Man kann diesen Begriff zurückweisen-man kann ihn sich zu eigen machen, man kommt aber nicht umhin sich mit dieser Gedankenwelt auseinanderzusetzen. Es ist ein vorzüglicher Gewinn für den Suchenden, diesen Weg zu gehen, in diese Welt der Gedanken einzutauchen und ihren Reichtum für sich zu ergründen.

So st das auch mit dem Tagebuch – welches ich diesem Buch hinzugefügt habe…