Aus Anlass des hundertsten Todes- und hundertfünfzigsten Geburtstages von Natsume Sôseki (09.02.1867–09.12.1916) haben wir einige Kapitel seines Romans Mon (門, 1910) ins Deutsche übertragen. Sie handeln vom Aufenthalt eines Mannes in einem Zentempel. Dieser Sôsuke in seiner grüblerischen Lebenskrise trägt ganz offensichtlich autobiografische Züge seines Erfinders. Natsume Sôseki, der in Deutschland durch „Ich der Kater“, „Der Tor von Tokio“, „Kokoro“, „Sanchirôs Wege“ und „Hinter der Glastür“ beliebt wurde, verbrachte im Jahr 1894 einige Zeit im Engakuji und praktizierte dort die Zenmeditation unter dem Meister Sôen Shaku (1860–1919), der u. a. auch den im Westen als Zenexperten bekannt gewordenen D. T. Suzuki unterwies. Den hier übertragenen Kapiteln geht die Geschichte des sich liebenden Ehepaares Sôsuke und Oyone voraus, die sich – in bescheidenen Verhältnissen lebend und selbst kinderlos – mit der Schwierigkeit konfrontiert sehen, für die Bildungskosten von Sôsukes jüngerem Bruder aufkommen zu sollen. Die Flucht in den Tempel ergreift unser Protagonist jedoch erst, als er von seinem Gönner Sakai zu einem Essen eingeladen wird, für das sich auch Yasui angekündigt hat, der Mann, dem Sôsuke in Studientagen Oyone ausspannte. Als er schließlich aus dem Tempel zurückkommt, haben sich diese Probleme jedoch gelöst …
In einem zweiten Teil stellen wir Haiku von Natsume Sôseki vor, viele davon mit (zen-)buddhistischen Bezügen.
- Veröffentlicht am Donnerstag 10. November 2016 von Angkor
- ISBN: 9783936018899
- 64 Seiten
- Genre: Belletristik, Hauptwerk vor 1945