Das war der Rundblick

Heimat zwischen Collm und Mulde

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Das war der Rundblick – eine Rückschau auf die wohl erfolgreichste Heimatzeitschrift im Osten Deutschlands, auf ein halbes Jahrhundert Leben zwischen Collm und Mulde unweit Leipzigs. Eine Auslese von Beiträgen zu Natur, Geschichte, Brauchtum, Alltag aus den Jahren 1954 bis 1990, die Altkreise Wurzen,
Oschatz und Grimma umfassend, herausgegeben vom Rundblick-Redakteur Manfred Müller.
Was im Jahre 1954 als ‚Rundblick – Wurzener Halbmonatsschrift für Kultur und Heimat‘ ins Leben trat und schon bald auch die Kreise Grimma und Oschatz mit erfasste (‚Heimat zwischen Mulde und Collm‘), ist einem jungen Hohburger Lehrer zu verdanken, der, inzwischen längst zum ‚Rundblick-Müller‘ geworden, 2010 sein 80. Lebensjahr vollendet und nun im Rückblick das Resumee eines halben Jahrhunderts zieht.
Der Herausgeber bietet eine Auswahl von gekürzten Artikeln der Jahrgänge 1954 bis 1990 nach dem Prinzip, möglichst viele Orte der Landschaften zwischen Collm und Mulde zu berücksichtigen. Ebenso sollte sich die umfangreiche Themenvielfalt – also Heimatgeschichte, Denkmalpflege, Natur und Naturschutz, Kultur, Wirtschaft, Sport, Soziales, Gesellschaft, Aktuelle Ereignisse – widerspiegeln. Im Wesentlichen blieben die Beiträge authentisch und in der damaligen Rechtschreibung ohne Änderungen erhalten, wurden jedoch gelegentlich um einen Nachsatz oder Hinweise zur heutigen Situation ergänzt.
Nach den Worten des Seniors der sächsischen Landesgeschichte Karlheinz Blaschke ‚war der ›Rundblick‹ im sächsischen Muldenland so etwas wie eine illegale ›Firma‹, die sich ohne Bindung an eine Dienststelle oder amtliche Organisatiom und daher auch ohne Kontrolle durch den Staats- und Parteiapparat allein durch die überzeugende, in der Bevölkerung als Autorität angenommene Persönlichkeit des Redakteurs [und vieler engagierter Mitarbeiter] behauptete. In der DDR dürfte es kein zweites Unternehmen dieser Art gegeben haben . Welcher Erfolg sich bei der Rundblick-Arbeit einstellte, zeigt sich in der erstaunlichen Auflagenhöhe von 25?000 Exemplaren (nur 9?000 waren genehmigt), die restlos verkauft wurden und daher zur ›Mangelware‹ in der DDR gehörten . Die Zeitschrift ging auf die nächstgelegenen heimatlichen Tatsachen in Geschichte und Kultur ein, informierte über zeitgeschichtliche Ereignisse im engeren landschaftlichen und örtlichen Bereich und brachte damit den Menschen ihre Heimat als Erlebnis näher. Lebensbilder von Einwohnern aus dem Gebiet vertieften die persönliche Verbundenheit und trugen zum Aufbau einer landschaftlichen Identität bei . Auf diese Weise ist eine Tradition sächsischer Volkstumspflege erhalten geblieben und das Kulturbewusstsein der kleinen Lebenskreise und der Lebenswert von Dörfern, Altstädten, Burgen, Schlössern und Kirchen bewahrt worden.‘
Anfang der 1990er Jahre konnte Manfred Müller den ‚Rundblick‘ zunächst als Zeitungsbeilage für die Kreise Grimma und Wurzen weiterführen, dann, 1994, im Sax-Verlag verankern und bis 1999 als ‚Rundblick-Jahrbuch‘ herausgeben, dem er im neuen Jahrtausend eine Handvoll Überblicksbücher folgen ließ: ‚Mein Muldentalkreis – Eine Heimatkunde für Kinder‘, das ‚Rundblick-Lesebuch‘, den Zweibänder ‚Von Dorf zu Dorf im Muldentalkreis‘ und das ‚Hohburger Dorfbuch‘.