Das Weite suchen

Gedichte

von

Lyrik im 20. Jahrhundert? Wir haben sie jetzt
komplett. Von Benn bis zur Verfolgung großer
Dichter wie Nellie Sachs, Rose Ausländer, Paul
Celan. Schwierigkeiten, damals im Dritten Reich
oder später. Man denke nur an den vielver –
sprechenden jungen Prager Dichter Jiři Orten, den
man 1941 verbluten lässt, weil er Jude ist. Aus –
länder scheint mir der richtige Name für einen
Lyriker, ob sie ihn sich nun selber gibt, als Endonym,
oder ihn angehängt bekommt. Der Germanist
Peter von Matt, ein Schweizer, schreibt zur geographischen
Breite der »deutschen« Literatur:
»(Wer) in der Fremde ein deutsches Gedicht
schreibt, macht den Exilort zu einem Teil dieser
Landschaft, auf immer.« Also bitte, Ausland ist der
richtige Ort zum Schreiben, und viele sind sowieso
Reisegedichte: Das Weite suchen. Ich verwende
sowieso weniger Anglizismen als ihr, weil ich
mich nicht als Bewohner von Kalifornien zu
erkennen geben (sprich blossstellen) will! -Die Autorin-