Das Zapiyu-Sutra

Buch der buddhistischen Gleichnisse

Das Zapiyu-Sutra (chinesisch: »Zapiyujing«), das »Sutra der vermischten Gleichnisse«,  ist zentraler Teil des buddhistischen Legendenschatzes. Entstanden ist es in Indien rund 200 Jahre nach dem Wirken Buddhas im 3. vorchristlichen Jahrhundert und nur in chinesischer Sprache überliefert. Es wird hier zum ersten Mal vollständig aus dem Chinesischen ins Deutsche übertragen – und damit erstmals in einer westlichen Sprache zu lesen sein.
Gleichnisse, Fabeln, Legenden und ganz allgemein wundersame Geschichten haben bei der Verbreitung buddhistischer Glaubensinhalte eine wichtige Rolle gespielt. Das Zapiyu-Sutra ist die wichtigste Sammlung solcher Geschichten und thematisiert Fragen der rechten Lebensführung und der Verantwortlichkeit des Menschen für seine Taten, auch über den Tod hinaus: Karma ist nicht einfach Schicksal, sondern bedeutet, dass gute Taten Gutes zur Folge haben und böse Taten Böses, über Generationen. Die Gleichnisse vermitteln ein facettenreiches Bild der Lehren des Buddha, das über die reinen Lehrschriften hinausreicht.