Dem Meister nachgetan

Kopien nach Albrecht Dürer

von

Neben den berühmten Zeichnungen und Gemälden des Nürnberger Künstlers Albrecht Dürer stechen
in dessen Lebenswerk insbesondere auch etliche Druckgrafiken hervor. Bereits um 1500 zählte
Dürer durch den erfolgreichen Vertrieb seiner Kupferstiche und Holzschnitte zu den „begehrtesten
Stechern“ und die Darstellungen von Adam und Eva bis hin zu den Motiven der drei sogenannten
Meisterstiche Ritter, Tod und Teufel, Hieronymus im Gehäuse sowie die Melancholie sind bis heute weithin
bekannt. Zu verdanken ist dieser Umstand natürlich einerseits der anhaltenden Popularität Dürers,
andererseits aber auch der Technik der Druckgrafik selbst, die durch ihre einfache Reproduzierbarkeit
eine rasche Verbreitung ermöglicht. Diese Reproduzierbarkeit barg aber schon im 15. Jahrhundert die
Gefahr der Wiederholung durch andere Künstler. Die hohe Nachfrage nach den Motiven Dürers zog
es mit sich, dass zahlreiche zeitgenössische Künstler die beliebten Werke nachahmten und in teils
verblüffend überzeugender Weise kopierten. Ob dies in erster Linie zu Lehrzwecken geschah oder
doch primär wirtschaftlichen Faktoren folgte, konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden.
Der Katalog gewährt einen umfassenden Überblick zu den Reproduktionen nach Dürer in den letzten
fünfhundert Jahren. Häufig finden sich zu einem Motiv mehrere verschiedene Kopien, so dass auch in
der Veränderung der Kopien Fragen nach der Rezeptionsästhetik möglich werden.