Denktradition im Dialog

Studien zur Befreiung und Interkulturalität

von

Die im vorliegenden Band gesammelten Beiträge versuchen, die Entstehung und Entwicklung der „Interkulturellen Philosophie“ in Afrika, der arabischen Welt, Asien, Europa, Lateinamerika, den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada zu analysieren und eine erste Bilanz vorzulegen. Die Berücksichtigung der kontextuellen und theoretischen Bedingungen der Entstehung, Schwerpunkte, Themen, Richtungen und Hauptvertreterinnen und Hauptvertreter steht dabei im Mittelpunkt der Beiträge. Das trifft im ganz besonderen Maß für jene Beiträge zu, die Westeuropa, Lateinamerika, aber auch Asien zum Gegenstand der Untersuchung haben. Denn – wie sich herausgestellt hat – diese sind die Regionen, in denen die Entwicklung der „Interkulturellen Philosophie“ in strengerem Sinn bis heute die deutlicheren Fortschritte verzeichnet hat. Für Schwarzafrika, die arabische Welt, die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada wird ebenfalls eine bedeutende Entwicklung festgestellt, mit dem Unterschied aber, dass sie weniger deutlich als in Westeuropa, Lateinamerika und Asien – vielleicht deshalb, weil es in diesen Regionen kontinentale Gesellschaften für „Interkulturelle Philosophie“ gibt? – am Leitfaden eines starken Begriffes der „Interkulturellen Philosophie“ erfolgt.
​Das Buch wird mit einem Anhang abgerundet, in dem exemplarisch für die Situation der „Interkulturellen Philosophie“ in Osteuropa Beiträge zu Russland und Polen dokumentiert werden. Im Beitrag über Russland wird ausführlich auf die Entwicklung der russischen „Kulturologie“ als Weg zur Öffnung der Kulturphilosophie in Russland zur Fragen der Interkulturalität eingegangen. Der Beitrag zu Polen erörtert seinerseits die Denkansätze, die in der polnischen Philosophie der Gegenwart die Bedingungen für den interkulturellen Dialog in Polen vorbereiten.