denunziationen

haltlose gedichte

von

Ob »man das ding begriffen« haben wird, schlussendlich, ist fraglich. Der offene Ausgang aus dem Eigenen, volles Risiko aus eigener Entscheidung, das ist vielleicht, was fehlt in einer Welt voll facebook, Google, NSA. Der offene Ausgang, das offene Kunstwerk: vielleicht flucht Stefan Schmitzer schon allein über diesen Begriff (»Kunstwerk«), aber einen Begriff Schmitzer’schen Fluchens will man sich einmal gemacht haben, Mashup populär- über alltags- bis proletenkultureller Phänomene, Dinge, Geschichten, Liedchen; Klassenkampf; dazwischen steht Pasolini rum, gast die Künstlerkacke aus, »der kasperl, eine drecksau«, Schmitzers Sprache ist pickelhart, art brute, aber definitiv »art«, artifizielle, völlige Rohheit, fein geschnitten (wie Carpaccio?); mit unbedingter Dringlichkeit erzählt er in den haltlosen Gedichten, die das Lachen im Hals vertrocknen lassen.