„In den ‚Manichäern‘ von Albert Steffen wird das Wort auf das Licht der Farben zurückgeführt – ja die Farbe ist hier der Ursprung: von ihr aus baut sich das Geschehen auf; es wächst empor zu dem aufwühlenden, erschütternden Kampf von Licht und Finsternis, von Blau und Gold – von Schwarz und Rot. Das Licht, die Farbe beherrscht die Szene, bestimmt die Worte, durchpulst die Handlungen. Ein neues Element – von altersher zwar erkannt und bekannt – hat von den „Brettern“ Besitz ergriffen.
Den „Manichäern“ liegt ein unerbittlicher Krieg zugrunde – ein Krieg allerdings, der tagtäglich ausgefochten wird – in uns und um uns. Es geht um die Meisterschaft des Bösen über das Gute – oder umgekehrt! Aber nicht so, daß das Böse hübsch oder mit dem Versuch der Vernichtung beiseite geschoben wird, um vor ihm „Ruhe“ zu haben. Nein, mit dem Bösen wird gerechnet; das Böse wird überwunden; es wird umgewandelt in neue, aufbauende Kraft. Diesen Erfolg bringt das freiwillig übernommene persönliche Opfer zustande.“ (Aus einer Besprechung von r. in „Genossenschaft“ vom 23.7.1966, Nr. 30). – Vgl. zum Thema auch „Mani“ und das 1934 entstandene Drama „Das Todeserlebnis des Manes“.
- Veröffentlicht am Mittwoch 15. Dezember 1965 von Schöne Wissenschaften
- ISBN: 9783858890702
- 187 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik