Der Bearbeiter

von

Es ist ein beschauliches, unaufgeregtes Leben, das Konrad Richter, Mitte 30, führt. Er sieht aus wie ein Student, lebt standesgemäß in einer WG, geht mit Appetit in die Mensa und mit Notebook in die Bibliothek, wo er kopiert und Bücher wälzt – Student ist er jedoch nicht. Er ist akademischer Ghostwriter und schreibt gegen Honorar wissenschaftliche Auftragstexte aller Art. Dabei lernt er seine Kunden nicht kennen, denn er bekommt die Anweisungen von der Vermittlungsagentur Dr. Winter. Wer seine Kunden sind, und was mit seinen Texten geschieht, interessiert ihn nicht – bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein besonderer Auftrag eintrifft, der Konrads Leben verändern könnte…

Es geht es um die haarsträubende Funktionsweise des deutschen Wissenschaftsbetriebs, um Titelgier, Arroganz, Inkompetenz, Verzweiflung, um das Suchen und das Gefundenwerden. Dabei liefert „Der Bearbeiter“ teils ironische, teils ernüchternde Einblicke in die Welt des schönen wissenschaftlichen Scheins, verliert jedoch nie das Leben und die Liebe aus den Augen.