Der Bilderhorter

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Der Vater ist ein bekannter Museumsdirektor und Kunsthändler, dessen Herz für die klassische Moderne schlägt. Mit dieser Vorliebe kommt er schon zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn in Konflikt mit den aufstrebenden braunen Machthabern. Obwohl er außerdem noch als Vierteljude klassifiziert wird, schafft er es dennoch in den exklusiven Kreis der Verkäufer von „Entarteter Kunst“ und Einkäufer für das geplante Führermuseum in Linz.
Der Sohn ist noch zu jung, um die Tragweite dieser Aktivitäten erkennen zu können. Dennoch überträgt sich früh die Leidenschaft für die väterlich geschätzte Kunstrichtung und die Freude über jeden Neuerwerb für die eigene Privatsammlung. Als der Vater früh durch einen Autounfall stirbt und die Mutter das Erbe antritt, kommt erstmals der Gedanke an den Übergang dieses Schatzes an ihn heran.
Er ist unentschlossen und überfordert, bis dieser Erbfall dann wirklich eintritt. Da er Nachforschungen durch Behörden und vermeintliche Trittbrettfahrer fürchtet, entscheidet er sich für ein Einsiedler-Dasein mitten in München. Dass dies keineswegs einfach durchzuhalten ist, wenn beispielsweise ein Installateur gebraucht wird oder eine weibliche Person die Bekanntschaft machen will, wird ihm fast jeden Tag danach immer klarer.