Der Billardtisch

von

Bruno Steiger, der Sprachartist, der Architekt einer kunstvoll verstellten, verrätselten Prosa, überrascht in Der Billardtisch mit einem Erzähltext von gleichsam familiärer Nähe und Realitätsbezogenheit. Die Ich-Figur erzählt mit surreal erheiternder Detailbesessenheit von ihrem unmöglich zu bewältigenden Leben in den Mehrfachrollen als künstlerisch ambitionierter Journalist, Vater und Ehemann in einer Einkind-Kleinfamilie in einem kleinen Reihenhaus in einem klar erkennbar gemachten Wohnquartier von Zürich. Im Zentrum der Einkind-Familie steht natürlich das Kind, Leo, der zu Beginn der Erzählung dreijährige Sohn, welcher den übermässig liebenden Vater mit seinen Wünschen in den – fast normalen – kleinfamiliären Wahnsinn treibt. Das Verhängnis in Der Billardtisch ist realistisch, trivial und grotesk, nicht etwa tragisch.