Nordstrander, die als ,Grönlandfahrer’ auf Walfängern anheuerten, Irrlichter, mit denen fremde Schiffe ins Verderben gelockt wurden, um deren Ladung als wertvolles Strandgut zu erbeuten, der ,Strandsegen’, mit dem die Pastoren im Gottesdienst um solche Schiffsunglücke ausdrücklich bitten sollten, die Aufteilung des Strandguts unter Herzog, Strandvogt und Berge-Mannschaft, aber auch die sträfliche Vernachlässigung der Instandsetzungsarbeiten an den lebenswichtigen Deichen – alles das sind Themen, die der Theologe Johannes Dose (1860-1933) vor rund hundert Jahren in seinen historischen Roman um den Untergang von Alt-Nordstrand anno 1634 einbezogen hat.
Der zu Lebzeiten bekannteste protestantische Erzähler Norddeutschland hatte in seinen Wer-ken die 2. grote Mandränke gleich zwei Mal behandelt. Sein erster veröffentlichter Roman, ,Der Kirchherr von Westerwohld’, – ebenso sein Werk ,Rungholts Ende’ – waren anlässlich des 150. Geburtstags von Johannes Dose in engster Anlehnung an das Original als Neuauf-lagen erschienen. Sein zweiter Roman über den Untergang von Alt-Nordstrand, ,Der blanke Hans’, wurde für diese Ausgabe jedoch komplett überarbeitet, um mehr als die Hälfte gekürzt und in die heutige Sprache übertragen.
Johannes Dose, Sohn eines Totengräbers, hatte in Rekordzeit Theologie studiert, erhielt auf-grund von ,Mobbing’ jedoch nie eine Anstellung als Pastor und wanderte verbittert in die USA aus. Als er einige Jahre später in seine Heimat zurückkehrte, wurde er Schriftsteller und verfasste insgesamt 32 Werke. Mit seinem autobiografischen Roman ,Der Muttersohn’ löste er 1905 den Literaturskandal um Thomas Manns ,Buddenbrooks’ aus.
- Veröffentlicht am Dienstag 26. November 2024 von Schmitz, Manfred G
- ISBN: 9783938098592
- 136 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählungen, Historische Romane