Der Blockadebrecher

Erinnerungen an die Berliner Blockade

von

Nancy Haag, geb. Riecke, ist die Tochter des amerikanischen Elite-Fallschirmspringers Edward J. Lada, der unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkriegs nach Berlin kam. Dort lernte er Ruth Riecke kennen. Nach Geburt der gemeinsamen Tochter Nancy wurde er aus der Armee entlassen und musste zurück in die USA.
Schon 1948 überschlugen sich die Ereignisse. Er brach die Berliner Blockade, weil ihm sonst das Herz gebrochen wäre. Die Sehnsucht nach seinem Girl trieb den ehemaligen amerikanischen Fallschirmspringer Edward J. Lada über den Ozean und er durchquerte auf abenteuerliche Weise die sowjetische Besatzungszone. Im Sommer 1948 begann Lada in Paris seine ereignisreiche Fahrt per Anhalter. Er wurde von einem Franzosen mit dem Auto von Paris (durch die französische Zone) über Brüssel nach Frankfurt mitgenommen. Dort wurde er von einem deutschen Lastwagen bis nach Helmstedt an der russischen Grenze mitgenommen.
Er ging dann zu Fuß weiter, nahm seinen Koffer, versteckte sich im Wald und überquerte die Grenze. Russische Soldaten sahen ihn und forderten ihn lautstark auf, anzuhalten. Lada tat dies nicht. Auch wurde nicht auf ihn geschossen. Lada konnte es sich nicht erklären. Sein Weg durch die sowjetische Zone dauerte zwei Wochen. Auf Teilstrecken nahmen ihn deutsche Lastwagenfahrer mit und gelegentlich auch private Autofahrer.
Die dokumentierten Ereignisse des Edward J. Lada (Fallschirmspringer der U.S. Army) und seiner beiden „Fräuleins“, Ruth Riecke (Mutter seiner Tochter Nancy) und Ursula Schmidt, gingen während der Berliner Blockade in den Jahren 1948 und 1949 in über 2000 Zeitungsartikeln um die ganze Welt.