Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans übte von 1715 bis 1723 in Frankreich im Namen des noch unmündigen Ludwig XV. die Regentschaft aus. Als liberaler und einfallsreicher Mann war er allerdings oft schwach, unbeständig und wankelmütig und änderte als Regent die Herrschaftsausübung vom autoritären Regieren Ludwigs XIV. hin zu völliger Offenheit. Er förderte die Parlements, war gegen Zensur und ordnete die Neuauflage von Büchern an, die unter der Herrschaft seines Onkels verboten worden waren. Er folgte dem politischen Umdenken seines Onkels, indem er eine Allianz mit Großbritannien, Österreich und den Niederlanden einging, führte aber einen erfolgreichen Krieg gegen das bourbonische Spanien, der die Bedingungen für einen europäischen Frieden herstellte. Die nächsten Anwärter auf die Thronfolge waren die bourbonischen Nebenlinien Orléans und Condé. Beide Linien waren daher von Anfang an gegen die Einbeziehung der nur legitimierten Söhne des Königs.
Während Philipp nun die Regentschaft übernahm und Kardinal Dubois zu seinem Premierminister ernannte, war der Herzog von Maine kaltgestellt. Er, aber vor allem seine Frau Benedicte, wollten sich mit dieser Situation nicht abfinden. In der Folge zettelte die Herzogin eine Verschwörung gegen den Regenten und den jungen König an. Dabei stand sie mit dem spanischen Botschafter Antonio del Giudica und einigen anderen einflussreichen Männern im Bunde. Aber Kardinal Dubois hatte von der Verschwörung erfahren und zerschlug sie umgehend. Eine Erhebung der Bretonen zu Gunsten Philipps V. von Spanien scheiterte ebenfalls. Als Folge ihrer Verschwörung wurden die Herzogin von Maine auf das Schloss von Dijon, und ihr Mann nach Doulans ins Exil geschickt. Damit endeten alle Ambitionen des herzoglichen Paares in der Verbannung.
- Veröffentlicht am Mittwoch 5. Juni 2019 von epubli
- ISBN: 9783748550167
- 328 Seiten
- Genre: Belletristik, Fantasy, Science Fiction