Der Chrischtboum

Advänts- u Wiehnachtsgschichte vom Alex Kurz

von

«Nach ‹Churzum Wiehnacht› (2001) schenkt uns Alex Kurz hier eine neue Folge von berndeutschen Weihnachtsgeschichten. Auf zwölf Titel verteilen sich die Erzählthemen – in den unterschiedlichsten Lebens-räumen spielen sich die Begebenheiten ab. Aber gemeinsam ist ihnen ein Leitgedanke: Wie erleben die Menschen von heute das Weihnachtsgeschehen? Lassen sie sich von der Weihnachtsbotschaft berühren? Alex Kurz hat Antworten auf diese Fragen. Er führt uns mit jeder Geschichte in andere Lebenssituationen und bringt uns unterschiedliche menschliche Beziehungen näher.

Schon in der Titelgeschichte münden Neid und Zleidwercherei in weihnächtliche Versöhnung. In ‹Wilderer› widerfährt einem, der sich unrechtmässig einen Weihnachtsbraten verschaffen will, die Gnade, dabei nicht an einem Menschenleben schuldig zu werden. Heiter-ernst geschildert ist das Reiseerlebnis eines stressgeplagten Geschäftsmannes, der allem Weihnachtsrummel mit der ‹Flucht› in die Karibik entgehen will und dort unversehens erst recht Weihnachten erfährt (‹D Yladig›). Und der Mann, der nach einem Zerwürfnis mit seiner Frau in einsamer Stube die hölzernen Krippenfiguren in die Schachtel zurücklegt, merkt in glücklicher Selbsterkenntnis, dass er von allen Figuren, die ihm durch die Hände gehen, am ehesten dem ‹Esel› gleicht.

So schimmert auch immer wieder ein leiser, liebenswürdiger Humor durch das Erzählte. Der Autor bringt den Weihnachtsgedanken behutsam ins heutige, reale Leben ein und lässt doch noch etwas von seinem Geheimnis stehen. Das Weihnachtswunder wirkt, wenn auch manchmal auf unscheinbare Weise, auf Menschen, die es nicht wahrhaben wollen.