Der eiserne Gustav, 1. Band (Illustriert)

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Gustav Hackendahl, ist 1914 zu Beginn der Geschichte ein wohlhabender und strenger Mann mit militärischer Vergangenheit, der seine Frau, seine fünf Kinder und seine Lohnkutscher samt dreißig Pferden mit eiserner Hand regiert. Mit dem 1. Weltkrieg beginnt der stetige Niedergang der Familie, sowohl in wirtschaftlicher wie auch in sozialer Hinsicht, der sich in der Zeit der Inflation und vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Konflikte in der Weimarer Republik fortsetzt. Der Auslöser des Unheils ist aber der alte Hackendahl selbst, dessen tyrannische Härte das Schicksal seiner Kinder maßgeblich mitbeeinflusst: der vom Vater für weich und schwach gehaltene Sohn Otto fällt an der Westfront, dessen vom Vater bevorzugter Bruder Erich entwickelt sich zum gewissenlosen Finanzbetrüger, die Tochter Sophie wird zur kalt berechnenden alten Jungfer, deren Schwester Eva zur hörigen Sklavin eines Berliner Ganoven und Zuhälters. Einzig der jüngste Sohn Heinz hat bis zum Ende der Handlung noch Kontakt zu dem knorrigen Patriarchen, gerät jedoch wie so viele seiner Zeitgenossen in die unheilvolle Spirale der Dauerarbeitslosigkeit. Gustav Hackendahl selbst, der zusätzlich zu seiner fortschreitenden persönlichen Verarmung all diese Schläge mit stoischem Gleichmut zu verdauen scheint, gesteht sich bis zum Schluss nicht wirklich ein, seiner Familie gegenüber versagt zu haben, verschanzt sich hinter seinem selbstgeschaffenen Nimbus der Unbeugsamkeit und einem für immer überlebten Preußentum.