Der Fall Nathalie

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Egal, ob Katholik oder Protestant – für den Frieden sollten wir alle sein, vor allem gegen den Krieg, sagte er. Also: Schwerter zu Pflugscharen? Das meinte er doch. Hoffte ich. Ausgesprochen hat Treske diesen Spruch, diesen geradezu unerhörten Gedanken, im Unterricht natürlich nicht. Aber gedacht hat er ihn bestimmt. Da bin ich mir ziemlich sicher. Im Gegensatz zum Schulunterricht haben wir uns in der Jungen Gemeinde damit umso intensiver auseinandergesetzt. Meine evangelischen Eltern haben mich in ihrem Glauben erzogen. Ich stehe dazu und will ihn leben.

Nathalie ist eine intelligente junge Frau. Nachdem ihr 1984 in Erfurt wegen ihrer pazifistischen Haltung der Zugang zum Abitur verwehrt wird, beginnt sie in Weimar eine Lehre als Buchhändlerin. In ihrem Bestreben, sich sozial zu engagieren, stößt sie immer wieder an ihre Grenzen. Als sie 1990 dem sieben Jahre älteren kriminellen Marco helfen will, bezahlt sie das mit ihrem Leben.