Der Fall Stadler und Des Bäckers Fluch

Ein Volksstück und ein Opernlibretto

von

Der Band vereinigt zwei Kriminalfälle unterschiedlicher Art. Der
erste in dem Volksstück »Der Fall Stadler« schildert eine authentische Begebenheit aus dem Württemberg des Jahres 1850 und führt uns ins nachrevolutionäre Biedermeier zu einem Goldarbeiter und seiner Geliebten, einer Näherin, die beide ums nackte Überleben und gegen den gesellschaftlichen Druck eines sinnentleerten Ehrbegriffs kämpfen. Der zweite in »Des Bäckers Fluch« fußt auf zwei Erzählungen des japanischen Autors Haruki Murakami und behandelt einen in der fernöstlichen Gegenwart angesiedelten, rein fiktiven Raubüberfall, der hier zum Libretto
für eine Opera buffa verarbeitet und ursprünglich für einen von
netzzeit Wien, dem Luzerner Theater und von OperaGenesis
London ausgeschriebenen Wettbewerb verfasst worden ist. Ein
frisch verheiratetes Ehepaar, sie Designerin, er Rechtsanwalt, trifft
sich mitten in der Nacht vor dem heimischen Kühlschrank, weil
es von einem unerklärlichen Heißhunger geplagt wird. Bei dieser Gelegenheit erzählt der Mann die Geschichte, wie er, Jahre
zuvor, zum Verbrecher geworden ist und deswegen einem Fluch
unterworfen wurde, bei dem der Hunger die zentrale Rolle spielt.