Die klassische Metaphysik war zuinnerst irrational durch ihre Erhebung abstrakter Nachbilder empirischer Dinge zu essentiae rerum. Irrational ist aber auch die Folgerung des Nominalismus, nämlich aus der Unmöglichkeit, das Wesen von Seiendem positiv zu bestimmen, den Schluß zu ziehen, Wesen sei ein sinnloser Begriff. Die geistige Überwindung der einen wie der anderen Form von philosophischem Irrationalismus, zu denen alle späteren Systeme bloße Variationen darstellen, verlangt die Erkenntnis, daß der Schritt in die Sphäre des metaphysischen Grundes von sich aus kognoszibler Dinge nur negativ vollziehbar ist. Auf ihn, den negativen Schritt ins Metaphysische, kann ein Denken, das kritisch sein möchte, nicht verzichten. Seine ‚rationalistische Einstellung‘ zur erfahrbaren Wirklichkeit bliebe ohne jenen Schritt sachlich unmotiviert: sie würde unverbindlich – reduziert auf eine Weltanschauung, die in allen Entschlüssen – so Popper – ‚eine gewisse Priorität des Irrationalismus anerkennt‘. Dies zu demonstrieren, war das leitende Interesse der Untersuchung über den Fortschritt in der Philosophie.
Einleitung
I Antike Metaphysik und der Ursprung des positivistischen Denkens
II Warum das mittelalterliche Universalienproblem nicht lösbar war
III Die via moderna
IV Kants negative Metaphysik und Hegels absoluter Idealismus
V Die geheime Metaphysik von Marx und die offizielle Metaphysik des Marxismus
VI Restauratives Philosophieren: neuscholastischer Objektivismus und neukantianischer Subjektivismus
VII Der moderne Positivismus. Irrwege und der Weg zu seiner Überwindung
VIII Wie ist Entwicklung möglich?
Nachwort
Namenregister
- Veröffentlicht am Dienstag 1. März 2005 von Humanities Online
- ISBN: 9783934157408
- 218 Seiten
- Genre: 20., 21. Jahrhundert, Hardcover, Philosophie, Softcover