Der Freimaurer

von

Ein ehemaliger russischer Postbeamter gerät in der Pariser Emigration in eine Freimaurerloge. Sein Leben wird dadurch gehörig durcheinandergewirbelt.
Jegor Jegorowitsch Tetjochin führt im Paris der Zwischenkriegszeit ein gutes Emigrantenleben. Er arbeitet als Angestellter im Vertrieb einer französischen Firma, hat eine einfältige Frau und einen Sohn, der kurz vor dem Schulabschluss steht. Eines Tages erhält er von einem Arbeitskollegen eine Einladung in eine Freimaurerloge. Im Gegensatz zu seinem Kollegen nimmt Tetjochin die Ideale der Freimaurerei ernst und beginnt in grenzenloser Naivität und Ehrlichkeit sein Leben nach diesen Idealen ohne Kompromisse auszurichten.
Die Entwicklung Tetjochins vom ‚rauen Stein‘ zum ‚behauenen Stein‘ ähnelt der eines modernen Hans im Glück und kommt nicht ganz ohne komische Effekte aus.
Osorgin schreibt mit wohlwollendem, humanistischem Humor über seinen Helden. Dieser Roman erinnert an die Erzählungen Tschechows. Eigentlich unverständlich, warum dieses Juwel aus den 30er Jahren der russischen Emigration in Paris bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt worden ist.