Der gelernte Österreicher

Idiotikon

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„Ich bin Österreicher“ – das ist leicht gesagt, doch was bedeutet es über die Feststellung der nationalen Zugehörigkeit hinaus? – Ein Passbild ist noch keine Identität, ein Meldezettel kein Zuhause. Sprechen wir also über Österreich. Sprechen wir über die österreichische Identität. Sprechen wir über den gelernten Österreicher.
Der gelernte Österreicher ist nur eine Spielart des identitätslosen Menschen, der heute in allen Ländern an den Schalthebeln der Macht sitzt.
Statt den einzelnen Staatsbürger „in die Pflicht zu nehmen“, der ohnehin genug damit zu tun hat, sich seine Existenz zu sichern und den gelernten Österreicher zu erhalten, fordert Alfred Goubran den „Mut der Wenigen“, um den gelernten Österreicher in der Politik, in der Kultur, in der Wirtschaft, in der Öffentlichkeit in seine Schranken zu weisen. Diese „Wenigen“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie zu dem befähigt sind, was sich der gelernte Österreicher immer nur anmaßt und in dem er sich mithilfe seiner Seilschaften und Parteiungen – mit einem Wort: durch seine Macht – befestigt. Dieses „Fähigsein“ aber liegt im „Eigenen“ begründet. Und dieses „Eigene“ ist die Voraussetzung für jede Identität.
Es ist mit eine Aufgabe dieses Buches, Referenzen und Bezüge herzustellen, die einerseits den Widerstandsgeist stärken, den Einzelnen in seinem Eigensein ermutigen und ihm andererseits ein Wissen in die Hand geben, das ihm hilft, den gelernten Österreicher in all seinen Maskierungen zu erkennen, um sich nicht von ihm für seine Zwecke verbrauchen zu lassen.
Es ist der Versuch am Beispiel Österreichs zu erinnern, was Identität sein kann und anhand des „anderen Österreichers“ – den es immer gegeben hat – aufzuzeigen, wo sie noch möglich ist.

„Unter Niveau wird man bei Goubran nie bedient.“ – Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten