Der goldene Esel

Mit Illustrationen von Alexander Rothaug

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Erstes Buch: Der Erzähler, der sich Lucius nennt, ist der Held des Romans; er berichtet in der Ich-Form von seinem wechselvollen Schicksal. Im Prolog spricht er den Leser direkt an und stellt sich ihm kurz vor, wobei die Gestalt des Autors mit der des Romanhelden verschmilzt. – Auf einer Geschäftsreise nach Thessalien, das als Land der Hexerei bekannt ist, begegnet er dem Händler Aristomenes, der detailliert erzählt, wie sein alter Freund Sokrates in seiner Gegenwart von einer Hexe mittels Magie ermordet wurde. Der skeptische Begleiter des Aristomenes will nichts davon wissen und hält den Bericht für absurde Flunkerei. In der Stadt Hypata wird Lucius von seinem Gastgeber, dem geizigen Wucherer Milo, empfangen.
Zweites Buch: Wiederholt hört Lucius in den folgenden Tagen Schreckliches über die Gefährlichkeit der Hexen; insbesondere erhält er eine Warnung vor Milos Frau Pamphile, die zu den thessalischen Zauberinnen gehört. Dadurch wird seine Neugier aber nur angestachelt. Als er nachts von einer Einladung betrunken heimkehrt, stößt er vor Milos Haustür auf drei Räuber, die er mit seinem Schwert tötet.
Drittes Buch: Am nächsten Tag wird Lucius verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Er ist überrascht, von allen ausgelacht zu werden. Die Gerichtsverhandlung findet öffentlich im Theater vor einer riesigen Menge statt. Die gelungene Verteidigungsrede des Angeklagten bleibt wirkungslos. Man zwingt ihn, die drei aufgebahrten und verhüllten Leichen aufzudecken. Da stellt sich heraus, dass es in Wirklichkeit drei Schläuche sind. Das Publikum bricht in lautes Gelächter aus und zieht ab. Schließlich erfährt Lucius, dass die Anklage nur ein derber Spaß war. Den Anlass dazu bot das »Fest des Lachens«, das an diesem Tag in der Stadt gefeiert wurde. In Milos Haus erfährt Lucius von der Dienstmagd Photis, mit der er ein sexuelles Verhältnis hat, dass Pamphile die Schläuche magisch belebt hatte, so dass sie wie Einbrecher aussahen. Nun möchte er als versteckter Zuschauer Augenzeuge von Pamphiles Zauberei werden. Photis willigt zögernd ein und lässt Lucius zusehen, wie Pamphile die Gestalt eines Uhus annimmt. Eine solche Verwandlung will Lucius nun selbst erleben. Weil aber Photis die Zaubersalbe, mit der er sich einzureiben hat, verwechselt, verwandelt Lucius sich nicht in einen Vogel, sondern in einen Esel. In der tierischen Gestalt bleibt ihm allerdings sein menschlicher Verstand uneingeschränkt erhalten. Die Dienerin verspricht ihm, die Verwandlung am folgenden Morgen rückgängig zu machen, wofür sie Rosen besorgen will, die er zu diesem Zweck zu verzehren hat. Bis dahin soll er als Esel im Stall bleiben. In der Nacht dringen aber Einbrecher in das Haus ein. Beim Abtransport ihres Diebesguts setzen sie Lucius als Transportesel ein. Damit beginnen die langen Irrfahrten des Esels. Er wird schwer beladen und auf dem Weg durch unwegsames Gebirge mit Schlägen übel zugerichtet.
werden.
Siebtes Buch: Ein Späher der Räuber berichtet, dass man inzwischen in Hypata nach dem verschwundenen Lucius fahndet, da man ihn für einen Komplizen der Räuber hält; auch in seiner Heimatstadt wird er deswegen schon gesucht. Kurz vor der geplanten Tötung des Esels taucht Charites Verlobter Tlepolemus auf. Er gibt sich als Räuber namens Hämus aus und gewinnt das Vertrauen der Bande; es gelingt ihm, die Räuber zu übertölpeln und Charite zu befreien, wobei er den Esel mitnimmt. Nun
gehört der Esel dem jungen Paar und wird zunächst gut behandelt. Bald gerät er aber wieder in größte Schwierigkeiten, wird als Transporttier eingesetzt und hat vom Eseltreiber vielfältige Misshandlungen zu erdulden.
Achtes bis zehntes Buch: Ein Sklave Charites trifft ein und berichtet, dass Tlepolemus von einem Nebenbuhler, den Charite abgewiesen hatte, ermordet worden ist. Charite hat sich daraufhin umgebracht, nachdem sie an dem Mörder Rache genommen hat. Als die Sklaven der beiden davon erfahren, ergreifen sie die Flucht. Der Esel muss ihnen in eine ungewisse Zukunft folgen und erlebt unterwegs wiederum ein gefährliches Abenteuer. Schließlich wird er auf dem Markt verkauft. Sein neuer Besitzer ist ein Anhänger der Syrischen Göttin, ein Scharlatan, der mit seinen Gefährten bettelnd umherzieht; sie leben von den Gaben leichtgläubiger Menschen, denen sie als Wahrsager zukünftigen Erfolg verkünden. Wieder wird der Esel gequält und gerät in Lebensgefahr. Eines Tages werden die Betrüger wegen eines Diebstahls festgenommen, und der Esel wird ein weiteres Mal auf dem Markt verkauft. Der Käufer ist ein Müller, der ihn als Mühlenesel verwendet. In der Mühle wird er zum Zeugen der Grausamkeiten gegenüber den dort eingesetzten Sklaven und Tieren und wird auch selbst geschunden. Nebenbei erhält er Einblick in den Ehebruch der Müllersfrau, dessen Aufdeckung er ermöglicht, indem er den Liebhaber aus dessen Versteck zwingt. Darauf jagt der Müller seine Frau davon. Sie rächt sich, indem sie ihn mittels Hexerei ums Leben bringt. Für den Esel bedeutet das einen neuen Besitzerwechsel, dem weitere folgen. Er leidet unter Hunger und Kälte, erfährt von furchtbaren Schicksalen und muss rohe Gewalt und ihre Folgen miterleben. Auch in sexuelle Perversion wird er verwickelt. Schließlich gelingt ihm in Korinth die Flucht; er flieht in die nahe Hafenstadt Kenchreai.
Zu Beginn des elften und letzten Buches tritt die Wende ein. Der Esel wendet sich an die Muttergöttin und bittet sie um Hilfe. Sie, die bei allen Völkern unter verschiedenen Namen verehrt wird, erscheint ihm in der Gestalt der Isis und kündigt ihm seine Rettung bei ihrem bevorstehenden Fest an. Bei der Festprozession in Kenchreai wird er Gelegenheit erhalten, die erlösenden Rosen zu verzehren. Zum Dank dafür soll er ihr nach der Wiedererlangung seiner menschlichen Gestalt für den Rest seines Lebens dienen. Tatsächlich wird er öffentlich vor der staunenden Menge in den Menschen Lucius zurückverwandelt. Nach einiger Zeit lässt Isis ihn in ihre Mysterien einweihen. Auf ihre Anweisung übersiedelt er nach Rom, wo er ihr weiterhin dient. Dort empfängt er zwei Einweihungen in die Mysterien von Isis’ Gatten Osiris. Er wird in das Kollegium der Isis- und Osirispriester berufen. Das Priesteramt, das er kahlgeschoren auszuüben hat, erfüllt ihn mit Befriedigung. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Rechtsanwalt. So kommen seine Abenteuer zu einem glücklichen Abschluß. [Wikipedia]