Der Gottesbegriff in Kants theoretischer Philosophie

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Diese Arbeit ist ein Beitrag zur Erforschung der Rolle und Funktion des Gottesbegriffs als der höchsten Erkenntniseinheit innerhalb der theoretischen Philosophie von Immanuel Kant.
Verfolgt werden die Veränderungen des Gottesbegriffs Kants von der Dissertation von 1770 (ausgehend von seiner Funktion von Sinnlichkeit über den Verstand bis zur Vernunft als „perfectio Noumenon“) bis zur Bildung des Erkenntnisbegriffs innerhalb der „Kritik der reinen Vernunft“ und auch anderen Schriften der theoretischen Philosophie Kants. Der Gottesbegriff wird von Kant als eine intelligible Vorstellung dargestellt.
Es wird versucht, die Funktion des Noumenons bei der Unterscheidung der sinnlichen und der intelligiblen Welt zu bestimmen. Mit der Darstellung des Noumenonbegriffs führt Kant eine besondere Form von Einheit ein, die sich von Raum und Zeit als Einheit der Sinnlichkeit, aber auch von allen Verstandeseinheiten unterscheidet. Es handelt sich bei der Vernunftidee als Noumenon um eine Einheit, die den Verstand aufgrund seiner Beschränkungen bei der Suche nach der Vollständigkeit und Einheit der Erkenntnis komplementieren kann, weil sie bis zur Vorstellung einer notwendigen Einheit außerhalb der Sinnlichkeit hinausgeht.
Die Begründung einer Metaphysik der theoretischen Erkenntnis stellt mit dem Vernunftideal als einem „perfectio Noumenon“ einen notwendigen und unentbehrlichen Begriff der menschlichen Erkenntnis dar.