Der große Strom

Roman

von

Der Roman Der große Strom des aus Nordkorea stammenden Autors Kim Namcheon (1911–1953) ist der bedeutende Versuch, mit eigenständigen Mitteln der koreanischen Tradition einen Gesellschafts- und Familienroman nach dem Vorbild des europäischen bürgerlichen Romans zu schaffen. Die Erzählung spielt im zweiten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts und ist im Jahre 1939 während der dunkelsten Jahre der koreanischen Literaturgeschichte unter der japanischen Kolonialherrschaft erschienen, die von 1910 bis 1945 dauerte. Die farbig gestaltete Handlung im ländlichen und kleinstädtischen Milieu erzählt von Familiengeschichten, Hochzeiten und tragischer Liebe, aber auch von den Geldgeschäften der Hauptfigur, der ,modernen‘ Schule im japanisch-preußischen Stil und den Bemühungen eines christlichen Missionars. Ein zentrales Thema sind Probleme der Geschlechterrollen und der Adoleszenz in einer Gesellschaft, die sich vorsichtig neu orientiert.