Der halbe Kreis – Wo bleibst du, Seele?

Eine Kriegsnovelle

von

Heinrich Schnur, geboren 1919 in Hamburg, hat die Gräuel des Krieges aus nächster Nähe erlebt. Er war als Frontsoldat von 1939 bis 1945 in Polen, Holland, Italien und Frankreich. Die Novelle „Der halbe Kreis“ schrieb er noch in französischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr nach Hamburg trat Renate George in sein Leben. Mit ihr war er von 1951 bis zu ihrem Tod im Juli 2005 verheiratet.
„Ich sehe Gott“, sagte er, „wie den Vater, der es geschehen lässt, dass sein Kind sich am Ofen die Finger verbrennt, damit es lerne. Die Haut verbrennt zwar, aber darunter wachsen neue Zellen – das ewige Wunder des Lebens. Geburt und Tod sind nur Schnittpunkte eines Kreises. Wir kennen nur seine eine Hälfte, wie des Lebens Bogen aus der Erde aufsteigt, um nach vollendeter Bahn in sie zurückzukehren. Die andere Hälfte aber kennen wir nicht.“
„Heinrich Schnur verschafft Erinnerungen an Krieg, Flucht und Gefangenschaft.“; Hamburger Abendblatt.
Die Frage nach Gott in Zeiten des Kriegs, als Novelle „alten Stils“ verfasst.