Der heilige Skarabäus

Roman

von ,

Bis Else Jerusalem, „nicht nur mit Blicken und Worten beworfen“, der Stadt Wien 1911 den Rücken zukehrte, hatte ihr Skandalroman „Der heilige Skarabäus“, der erstmals 1909 erschienen war, bereits über 20 Neuauflagen erlebt. In diesem als „Unsittenroman“ verdammten Buch eröffnet die damals bereits weithin bekannte Verfasserin einen schonungslosen Blick auf die Vergnügungssucht und das Laster des Bürgertums im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Anhand des buntbewegten Treibens im sogenannten „Rothaus“, das von einer üblen Absteige bald zu einem der vornehmsten und bestbesuchten erotischen Salons der Stadt wird, schildert sie nicht nur den Aufstieg und Untergang eines einzelnen Bordells, sondern entwirft gleichzeitig eine ebenso kritische wie hellsichtige Sozial- und Gesellschaftsstudie. Zum ersten Mal in der Geschichte der österreichischen Literatur geht es hier um das Leben der Prostituierten selbst, um verwegene, verführte und oft bedauernswerte Geschöpfe, die durch Unwissenheit, Not und Verzweiflung zur Prostitution kommen und durch Geldgier, Korruption und Mädchenhandel zur Ware der käuflichen Liebe werden.

„Der Roman porträtiert das Rotlichtmilieu Wiens um die Jahrhundertwende. Es geht um Mädchenhandel, Schieberringe und die windige sexuelle Moral des Großbürgertums. Eine fulminante Anklageschrift. Eine gleichermaßen kritische wie hellsichtige Sozial- und Gesellschaftsstudie.“

– Anna Steinbauer am 20. Oktober 2016 in der ‚Süddeutschen Zeitung‘

„Mit Else Jerusalems ‚Der heilige Skarabäus‘ wurde der bedeutendste Bordell-Roman des 20. Jahrhunderts neu aufgelegt.“

– Rolf Löchel auf literaturkritik.de