Der Herr der Ringe« sollte ursprünglich als einbändige Textausgabe ohne Anhänge veröffentlicht werden. So wollte es J. R. R. Tolkien. Als dann vier Jahre später der Roman tatsächlich erscheinen konnte, aufgeteilt in drei Einzelbände und zunächst Band eins, bat der Verleger auf Wunsch der Leser, dem letzten Band einen Appendix beizugeben, der auf alle Detailfragen zu Mittelerde, den Sprachen und Völkern eingehen, der eine Zeittafel, Stammbäume und Informationen zu den Hobbits enthalten sollte. Tolkien stimmte zu, schien es aber bald zu bereuen, denn er hatte den Arbeitsaufwand unterschätzt.
Tolkien schrieb an seinen Verleger, der ihn zur Abgabe drängte:
»Ich wollte jetzt, ich hätte die Anhänge nie versprochen! …
Ich bin gar nicht sicher, daß die Neigung, das Ganze als eine Art großes Spiel zu betrachten, wirklich gut ist – jedenf. nicht für mich, für den so etwas eine nur allzu fatale Attraktivität hat. Es ist, vermute ich, ein Tribut an die sonderbare Wirkung einer Geschichte, die auf sehr ausführlichen und detaillierten Ausarbeitungen über Geographie, Chronologie und Sprache beruht, daß so viele nach schierer ?Information? oder ?Kunde? verlangen.
Auf jeden Fall ist dieses ?Hintergrund?-Material sehr verzwickt.«
J. J. R. Tolkien
Der Übersetzer Wolfgang Krege
ist einer der profundesten Kenner Mittelerdes. Er hat die wichtigsten Bücher J. R. R. Tolkiens übersetzt (»Das Silmarillion«, den »Hobbit«), sowie Tolkiens Essays und den von Humphrey Carpenter herausgegebenen umfangreichen Briefwechsel Tolkiens, und er ist der Autor der Tolkien-Enzyklopädie »Handbuch der Weisen von Mittelerde«, dem Standardwerk, in dem alle Fragen zu Tolkien beantwortet werden, sowie eines elbischen Wörterbuchs.
- Veröffentlicht am Freitag 18. November 2016 von Klett-Cotta
- ISBN: 9783608939804
- 208 Seiten
- Genre: Belletristik, Fantasy