Der Idiotenhügel

Roman

von

Turbulent geht es zu in Johannes Muggenthalers neuem Roman, auch wenn der Held, Simon Wagner, am liebsten Bier trinkend auf dem Idiotenhügel seines Dorfes im Voralpenland sitzt und versonnen ins Weite blickt. Das Schicksal meint es nicht sonderlich gut mit ihm: Durch Intrigen wird ihm der väterliche Hof entrissen, und er muß in die weite Welt ziehen. Dort trifft er auf den abgehalfterten italienischen Schlagerstar Renatone, dessen Leibwächter er wird. Beide begegnen immerhin Apollo persönlich, der Renatones Karriere auf die Sprünge hilft, so sehr, daß ein italienischer Medienmogul mit politischen Ambitionen ihm nach dem Leben trachtet, als er ihm die Freundin ausspannt. Der Leibwächter wider Willen ist nun gefragt und muß beweisen, daß man auch mit einer Schreckschußpistole gegen ein Killerkommando bestehen kann.
In malerisch-zarter Prosa schildert Muggenthaler die Fährnisse seines passiven Helden zwischen provinzieller Enge und dem aufregenden Leben in Italien.

‚Simon begleitete den Sänger. Seine Aufgabe war es, die Menschen auf Abstand zu halten, zu verhindern, daß Renatone von völlig aufgelösten, entgeisterten Menschen geküßt wurde, daß sie ihn wie Kraken umarmten oder an den Haaren zogen. Dies alles, auch die Unvernunft, vollbrachte die Zauberkraft von Renatones Musik. Seine Musik griff nach den Herzen, schmerzlich und süß. Sie entfesselte die Sehnsucht und brachte die Seelen zum Tanzen. Leider häufig ein Veitstanz.‘

Nach dem erfolgreichen Roman ‚Regen und andere Niederschläge oder Die falsche Inderin‘ (2002) ist dies der zweite Geniestreich Muggenthalers im Weidle Verlag. Auch ‚Der Idiotenhügel‘ ist mit Photographien des Autors angereichert.