Der Kunst zu dienen

Briefe an eine Theaterenthusiastin

von

Neues vom Tausendsassa des deutschen Theaters: bislang unveröffentlichte Briefe von Eberhard Esche
Mit Rollen wie dem Lanzelot im »Drachen« von Jewgeni Schwarz, Wallenstein, Amphitryon oder Seneca wurde Eberhard Esche zu einem der markantesten Protagonisten des Deutschen Theaters, DEFA-Filme wie »Der geteilte Himmel« oder »Spur der Steine« sorgten für Popularität, und legendär wurden seine Soloprogramme, insbesondere zu Heines »Wintermärchen« und Goethes »Reineke Fuchs«. Mit seinen Soloabenden gastierte er weiter am Deutschen Theater, nachdem er 1999 aus dem Ensemble ausgeschieden war. Dieser Tatsache verdankt sich ein Fund aus dem Nachlass des Schauspielers: Eine Zuschauerin teilte dem damals siebzigjährigen Eberhard Esche ihre Begeisterung über einen dieser Abende mit. Esche begnügte sich nicht mit ein paar Dankesfloskeln. Der Schauspieler, inzwischen mit seinen Büchern »Der Hase im Rausch« und »Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen« zum Erfolgsautor avanciert, nahm sich Zeit und griff die Stichworte des sich entspinnenden Briefwechsels auf, um seine Auffassung vom Theater und Schauspielerberuf darzustellen. Die Leser erleben ihn in den »Briefen an eine Theaterenthusiastin« als gewohnt streitbaren, entschiedenen und spöttischen Autor, der sich immer dann mit Ironie wappnet, wenn es um Irrwege der Kunst und einen hemmungslos galoppierenden Zeitgeist geht. Und sie dürfen auf amüsante Episoden vor neuem biografischen Hintergrund gespannt sein: Aus der Hauptstadt aufs Land übergesiedelt, wurde der Schauspieler ein leidenschaftlicher Gärtner, eine Berufung, die bekanntlich den philosophischen Blick auf die Welt schärft.