Der lange Schatten des Kaminfeuers

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Im Juni 1965 besucht ein argentinischer Industrieller deutscher Herkunft Stätten seiner Vergangenheit. Die Reise nach Deutschland dient zwar geschäftlichen Interessen, hat aber auch gleichzeitig das Ziel, einem Geschäftspartner zu begegnen, der in der Bundesrepublik einen großen Betrieb führt und ähnliche Erzeugnisse produziert. Sie verbindet aufgrund ihrer geschäftlichen Interessen eine Bekanntschaft, die bisher nur aus ihrer Korrespondenz und gelegentlichen Telefonaten bestand. Es war beider Wunsch, sich kennen zu lernen.

Sie ahnen nicht, dass ihre Lebensläufe und ihr Schicksal eng miteinander verknüpft sind. Den Argentinier belastet ein schweres Verbrechen, an dem er während der Zeit der Nazidiktatur in Deutschland beteiligt war. Er trägt schwer an dieser Untat und leidet seit der Tat seelische Qualen. Ihn plagen schwere Schuldgefühle. Er versuchte immer wieder, sein Gewissen zu erleichtern, indem er sich in seiner Wahlheimat Argentinien als Förderer im Bildungsbereich und Wohltäter in der armen Bevölkerung betätigt. Hohe Anerkennung, Wertschätzung und Ehrungen sind die Folge, die auch im Ausland registriert werden.

Die Reise nach Deutschland zu seinem geschätzten Geschäftspartner führt ihn in die Stadt, in der das Verbrechen 25 Jahre zuvor begangen worden ist. Lange ist er unsicher, ob er das Vorhaben in die Tat umsetzen soll. Aber Neugier auf seinen Partner und dessen freundschaftliches Drängen sowie eine Einladung des deutschen Wirtschaftsministeriums an den argentinischen Industrie- und Handelsverband, dessen Mitglied er ist, ließen ihn die anfänglichen Bedenken, diese Stadt aufzusuchen, zur Seite schieben. Jetzt erfüllt sich sein Schicksal.