Der Lauf meines Lebens oder ein Echo des Glücks

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„Wenn ich an den Lauf meines Lebens denke, sehe ich mich immer zuerst von hinten, wie ich durch den Tunnel unter den Tribünen des Olympiastadions auf das geöffnete Marathontor zu laufe.“ So beginnt die Geschichte der Erzählerin nach ihrem letzten Arbeitstag in der Bibliothek.
Diese Nacht will sie noch einmal in der Bibliothek verbringen, wie so viele Nächte zuvor. Über dreißig Jahre war sie ihr Zufluchtsort, wo sie in Büchern das Unglück vergessen wollte, das ihre Karriere als Marathonläuferin beendete und ihr Leben für immer veränderte.
Im Verlauf der Nacht erlebt sie noch einmal den Lauf ihres Lebens und erinnert sich an ihre Begegnung mit Naoko Takahashi. Der japanischen Olympiasiegerin im Marathonlauf von Sydney im Jahr 2000 verdankt sie ihre Rückkehr aus der Isolation in ein wieder von Aktivitäten und Zielen erfülltes Leben und zu sich selbst. Als sie Naoko Takahashi ihre Lebensgeschichte erzählt, ahnt sie nicht, dass sie in ihr ein ähnliches Echo des Glücks auslöst, wie sie es von ihr durch ihren überwältigenden Olympialauf und ihrem Leben nach dem Ende ihrer Karriere empfangen hat.
Wer aber ist die „Tochter des Windes“ Sanweechan in Arizona und was verbindet sie mit Naoko Takahashi und jener jungen Navajo-Indianerin, die der Erzählerin vor über 30 Jahren das Leben rettete?
Eine Geschichte über Lebensflucht und die unergründlichen Wege des Glücks, über den Marathonlauf mit seinen Erfüllungen und Qualen und nicht zuletzt über die Japanerin Naoko Takahashi, eine der größten Läuferinnen der Marathon-Geschichte – und ein bisschen auch über den Segen des Lesens und der Literatur.