Friedrich Nietzsche ist der meistzitierte Denker aus über zweieinhalb Jahrtausenden europäischer Geistesgeschichte. Seine Wirkung wächst immer noch, doch hat sie zu keiner Zeit schulbildend oder Schüler erzeugend gewirkt, denn Nietzsche ist der Extremist der Skepsis: Er will alle Gedanken zulassen, alle Ideen prüfen, allen Seelenzuständen ihr Recht einräumen, alle Freiheiten unter der „Bleiplatte“ des Alltags hervorziehen, aber auch jeden Zweifel aussprechen. Nietzsche war ein Magier der Sprache, der sehr verschiedene Lesergenerationen in seinen Bann gezogen hat, er war der radikalste Individualist und er hat die Idee der geistigen Unabhängigkeit weiter getrieben als jeder andere Autor vor ihm. Wie die Schamanen, die Hexen, die Jungheiden und Magier unserer Tage ging Nietzsche in die freie Natur. Er ließ sich von Postkutschen auf äußerste Alpen-Stationen fahren und verbrachte ganze Tage in den Elementen. Tage, nicht Nächte. Sein nüchterner Kommentar dazu: „Wir sind so gerne in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat.“Ausstrahlungsphänomen“
II. Homo suggestibilis
III. Von der süßen Utopie der Vernunft
IV. Skepsis an der Skepsis
V. „Auf dem Rücken eines Tigers in Träumen hängend“ Es wäre aber falsch, diesen großen Nüchternen, diesen kältesten Kritiker des Christentums für eine Propaganda der Religionslosigkeit in Dienst zu nehmen. Die Kulturgeschichte geht weiter. Nietzsche sah seine Aufgabe darin, den Blick frei zu machen für die offenen Horizonte des Lebens.
- Veröffentlicht am Mittwoch 15. November 2006 von Bohmeier, J
- ISBN: 9783890944982
- 144 Seiten
- Genre: Grenzwissenschaften, Parapsychologie, Sachbücher