Luise Jacobs erzählt in ihrem Buch die Geschichte ihres Großvaters Salomon Jacobs, der in Heiligenhaus geboren wurde und aufgewachsen ist, und ihres Vaters Artur Jacobs.
Salomon arbeitet als Klempner, die Familie ist beliebt in der Stadt. Der Arbeitsplatz hinter seinem Haus wird von den Dorfbewohnern „Reichstag“ genannt: Dort treffen sich samstagsnachmittags die Männer und diskutieren mit Salomon über Politik. Nach dem Ersten Weltkrieg ändert sich die Situation drastisch. Der wirtschaftliche Zustand verschlechtert sich und die antijüdische Stimmung wächst. Salomon bemerkt es bei der Arbeit: Erst kommen weniger Kunden, später bleiben sie ganz weg. „Sie werden doch sicher nicht mit einem Juden über Politik reden!“
Salomon stirbt 1935. Noch vor Ende des Jahres 1942 werden alle seine Kinder und zwei seiner Enkelkinder ermordet. Sein Sohn Artur wird im Dezember 1936 verhaftet. Nach Aufenthalten im KZ Sachsenhausen, im KZ Dachau und im KZ Neuengamme wird er für Schloss Hartheim selektiert. Dort wurden 30.000 Menschen mit Kohlenmonoxid vergast.
Historische Fotografien, persönliche Dokumente und Briefe ergänzen das Buch.
- Veröffentlicht am Freitag 14. November 2014 von Klartext
- ISBN: 9783837512953
- 198 Seiten
- Genre: 20. Jahrhundert (bis 1945), Geschichte, Sachbücher