Das Buch trägt im Original den Titel „L’homme machine“ (1748) und wurde bisher fünfmal ins Deutsche übersetzt: „Der Mensch eine Maschine“ (1875, 1909, 1965), „Der Mensch als Maschine“ (1985: vorliegender Band) und „Die Maschine Mensch“ (1990). Sein Titel ist so eingängig, dass er viel dazu beigetragen hat, den Namen La Mettrie weithin bekannt zu machen, allerdings um den Preis, dass man meist diese Titelphrase für die simple Quintessenz des philosophischen Gehalts nahm und La Mettrie als ersten neuzeitlichen Vertreter eines kruden Materialismus abstempelte und in die Annalen verbannte. Entsprechend wird bis heute stereotyp dieses Buch La Mettries als sein Hauptwerk bezeichnet — gegen des Autors eigenes Bekunden und gegen das Urteil einiger, weniger Kenner, die, allerdings erst in den letzten Jahren, wie er dieses Prädikat eindeutig seinem „Discours sur le bonheur“ zusprachen.
Diese dauerhafte Fehleinschätzung La Mettries (1709-1751) ist keine philosophiehistorische Bagatelle, die nur für Spezialisten von Interesse wäre. La Mettrie ist vielmehr ein veritabler „Fall“, dessen gründliche Aufrollung ein tieferes Verständnis in die Fehlentwicklung der aufklärerischen Bewegung bis hin zu ihrem heutigen desolaten und scheinbar aporetischen Zustand verspricht. Diesem Band ist deshalb ein Essay beigefügt, der zu dieser Problematik hinführt. (Hinweis zum WWW: http://come.to/La.Mettrie und http://come.to/LSR)
- Veröffentlicht am Sonntag 27. November 1988 von LSR-Vlg
- ISBN: 9783922058281
- 100 Seiten
- Genre: Aufklärung, Hardcover, Philosophie, Renaissance, Softcover