Der Oper Raum geben

Die Ära Koßdorff in Graz

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Das Grazer Opernhaus wirt im September 2009 110 Jahre alt. Es präsentiert sich als zweitgrößtes Opernhaus Österreichs heute mehr denn je höchst lebendig als Ort der Begegnung zwischen ausführenden Künstlern und Publikum und für aktuelle Auseinandersetzungen mit den großen Werken des Musiktheaters.
Dafür bedarf es der geeigneten Räume in mehrfacher Hinsicht: Das Opernhaus ist ein Gebäude, das nicht nur technisch funktionieren muss, sonder darüber hinaus den emotionalen Rahmen schafft als markanter architektonischer Solitär im Stadtraum von Graz, als prunkvoller neobarocker Innenraum mit seiner ganz eigenen Atmosphäre im Publikumsbereich, und schließlich als Bühnenraum, in dem das jeweils präsentierte Werk sich angemessen entfalten kann.
Jörg Koßdorff hat als Bühnenbildner, als langjähriger technischer Direktor des Hauses und zuletzt auch fürnf Saisonen lang als Intendant das Profil dieses Hauses ganz wesentlich geprägt. Ihm ist ein repräsentativer Bildband gewidmet, der sich in mehreren Themenkreisen mit der Grazer Oper auseinandersetzt: Mit der (Um-) Baugeschichte des Hauses, dessen Erweiterungsbau mit der Glasbrücke durch Koßdorff wesentlich mitgestaltet wurde; mit dem Wirken Koßdorffs als Bühnenbildner in Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Peter Konwitschny, Christian Pöppelreiter oder Axel Corti. Und schließlich mit der Dokumentation aller Premieren der Grazer Oper in den letzten zehn Jahren in Fortsetzung der Dokumentation, die anlässlich des 100. Geburtstags des Grazer Opernhauses erschienen ist.