Der Ossi – ein Taugenichts?

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Peter Michael Diestel spricht in seinem neuen Buch über die bewegten Monate zwischen Wende und Wiedervereinigung, in denen er als Innenminister der ersten freigewählten DDR-Regierung eine maßgebliche und oft polarisierende Rolle ausfüllte. Wie sein Werdegang in der DDR, nicht zuletzt im Spannungsfeld der Werte im christlichen Elternhaus und der Postulate der Gesellschaft, seine Auffassungen prägte, ist dabei ein spannendes Kapitel einer politischen Biografie. Er blickt auch zurück auf seine erfolgreiche Zeit als Präsident des lange Zeit einzigen ostdeutschen Fußball-Bundesligisten Hansa Rostock, und berichtet über seine Tätigkeit als streitbarer Promi-Anwalt, der er bis heute ist. Kritisch beschreibt er, warum die deutsche Einheit auch drei Jahrzehnte später – aus Sicht der Ostdeutschen – immer noch nicht erreicht ist. Das Buch ist nicht nur ein historischer Rückblick auf spannende 174 Tage im Jahr 1990. Es gewährt interessante Einblicke in das Leben einer weit über die Grenzen Ostdeutschlands hinaus bekannten Persönlichkeit und ist durch die pointierte Bewertung der Ergebnisse des deutsch-deutschen Einigungsprozesses am Vorabend des 30. Jahrestages der friedlichen Revolution hoch aktuell.