Wie praktisch der Papst doch sein kann, wenn er die Mafia exkommuniziert und auch noch empfindlich trifft, mehr als alle Gesetze, Razzien, Konferenzen. Was sonst aber vermag die Katholische Kirche? Was kann der Papst in dieser aus den Fugen geratenen Welt noch ausrichten, in der sich jeder daher Gelaufene zum Kalifen ausrufen und Andersdenkenden die Hälse abschneiden kann? Dummerweise sieht die einzige globale Institution im Kreis der Weltreligionen ausgerechnet in diesen Zeiten besonders alt aus. Ihr Chef wird mit Ansprüchen überfordert, aber seine Firma wirkt wie ein doktrinärer, frauenfeindlicher, unregierbarer Anachronismus. Stalins Frage: „Wie viele Divisionen hat der Papst?“ darf auch heute noch gestellt werden. Kulturkatholik Otto Kallscheuer skizziert das Profil des Papsttums und analysiert die Herausforderungen in den neuesten Konflikten um Gott und die Welt.
Otto Kallscheuer, geboren 1950 in Brühl, ist Philosoph und Politikwissenschaftler. Aufgewachsen im katholischen Rheinland und von Jesuiten ausgebildet, lehrt er an verschiedenen Hochschulen, u.a. als Friedensgastprofessor am Zentrum für Demokratie- und Friedensforschung in Osnabrück 2014. Seine zahlreichen Veröffentlichungen widmen sich häufig der Theologie der Moderne. Kallscheuer lebt auf Sardinien und in Berlin.
- Veröffentlicht am Dienstag 17. Dezember 2024 von Berenberg, Heinrich von
- ISBN: 9783937834788
- 272 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik