Lob und Kritik wechseln bei Heine wie norddeutsches Wetter ohne Klimawechsel, dem Volk wird genauso auf’s Maul geschaut wie der Nomenklatura. Beim großen Brand von Hamburg beklagt er den Verlust seines Lieblings-Austernlokals, dann erst den Verlust der Skulpturen am Rathaus. Heine ist selbstkritischer Jude und Christ, sowie durch und durch selbstkritischer Hamburger, wenn er in Hamburg ist oder mit Hamburg zu tun hat, was sich nicht umgehen lässt und er auch aus kühlen Gründen nicht umgehen will. Er ist Patriot und Pazifist, was zu seinem Verständnis von Indien passt. Er weiß auch, dass Krieg krank macht. Was er darüber schreibt, ist schockierend. Seine Quellen: Korrespondenzen mit und über Gott und die Welt . Eine Vorschau auf das, was kam und kommt. Es sind Verlinkungen von Beobachtungen wie im „Floca“ in Athen und einem Portugiesischen Bistro-Café in der Hamburger Poolstraße im Schatten der Ruine einer abgerissenen Synagoge mit Legenden- und Mythenpatina. Hier soll der falsche Messias Sabbatai Zvi versucht haben, Gläubige auf seinen Leim zu locken. Ein denkenswertes Sinnbild, das bei Heine immer wiederkehrt.
- Veröffentlicht am Dienstag 10. November 2020 von Mandamos Verlag
- ISBN: 9783946267874
- 276 Seiten
- Genre: Belletristik, Gemischte Anthologien