Der Erzählband versammelt Geschichten der beiden bekanntesten kanarischen Schriftsteller Isaac de Vega und Rafael Arozarena. Sie erzählen von der Zeit, bevor die Inseln zu einem beliebten Urlaubsziel wurden. 1950er Jahre auf Lanzarote und Teneriffa, im Anaga-Gebirge, in den Städten, an den Papagayo-Stränden. In Miniaturausschnitten entsteht das Leben der Fischer, Bauern und Reisenden vor den Augen der Leser in intensiven Bildern. Die mitreißende Schönheit von Landschaft und Meer wird spürbar, auch die Einsamkeit, das Ausgeliefertsein an die Natur und an manchmal absurde, grausame Regeln einer Gesellschaft zu Zeiten Francos, eine Melancholie der Figuren, die daraus entspringt. Die Autoren verfügen über das Geheimnis, diese Momentaufnahmen zu einem Spannungsbogen zusammenzufügen, der in Staunen versetzt. Kritiker sprechen von der Magie ihres Erzählens. Ergänzt wird das Buch um eine Serie bisher teils unveröffenlichter historischer Schwarzweißfotografien.
Die Autoren Rafael Arozarena (1923 bis 2009) und Isaac de Vega (*1920) verband eine über 50 Jahre lange Freundschaft. 1955 gründeten sie die Autoren-Gruppierung FETASA, die sich zu einer „Insel der Freiheit im Meer des Franco-Regimes“ entwickelte. Arozarena über FETASA: „Wir wollen die Welt ohne jede Vorbelastung durch Religion oder andere fremde Ansätze zum Weltverständnis sehen, quasi mit den Augen eines neugeborenen Kindes.“ Beide wurden mit dem „Premio Canarias de la Literatura“ ausgezeichnet.
Rafael Arozarena schrieb mit „Mararía“ den bekanntesten Roman kanarischer Literatur.
- Veröffentlicht am Dienstag 17. Dezember 2024 von konkursbuch
- ISBN: 9783887697792
- 192 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)