Der Sandkasten und andere Erzählungen

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Ein übermütiger Junge wartet sehnsüchtig auf den ersten Schnee. Ein einstmals sehr sportliches Mädchen muss damit zurechtkommen, nach einem Unfall den Rest des Lebens an den Rollstuhl gefesselt zu sein. Ein todkranker Lehrer quält sich durch eine Schulstunde, einem Klavierschüler spielt bei einem Vorspiel der Konzertflügel einen üblen Streich – oder ist es eher das eigene Nervenkostüm? Der Autor Georg Büchner seziert in einem eiskalten Labor einen toten Fisch mit noch kälteren Augen und einige Male geistern Psychopathen oder gar Mörder durch einzelne Texte. Ein Bankangestellter empfindet plötzliche Selbstzweifel an seinem fremdbestimmten Leben, rückt ihnen aber sofort – ganz modern – mit politisch korrekten Totschlagargumenten zu Leibe. Und eine kleine Geschichte sucht in einer bunten Fantasiewelt nach ihrem passenden Inhalt.
Die insgesamt 36 teils realistischen, teils kafkaesk gleichnishaften kurzen Texte zeugen durchweg vom Einfalls- und Gedankenreichtum und von der enormen sprachlichen Reife ihrer zwölf dreizehn- bis zwanzigjährigen Autorinnen und Autoren aus dem Usinger Land und einige lassen die Leser vermutlich völlig fassungslos zurück: eigentlich ganz und gar unglaublich, dass Jugendliche in der heutigen Zeit, gewissermaßen zwischen Tür und Angel, zwischen Leistungskursklausur und Tanztraining, derartige Meisterwerke zu schaffen vermögen.
Unglaublich, aber wahr.