Der Schamanengeist

Verhängnisvolle Liebe

von

Nordamerika vor 700 Jahren. „Rabe“, der junge Schamane des Hirschclans, mit den ungewöhnlichen grünen Augen, stammt mütterlicherseits von einem der ersten Nordeuropäer ab, welche den Weg in die neue Welt fanden. Als begabter Heiler ist er bei den meisten Bewohnern seiner Siedlung sehr beliebt. Allein „Harte Faust“, der Anführer des Hirschclans, sieht in Rabe einen Hexer und will den jungen Mann nicht länger dulden.
Doch Harte Faust ist zugleich der Vater von „Wispernde Weide“, dem Mädchen, das Rabe von ganzem Herzen liebt und welches er zur Frau nehmen möchte. Harte Faust will eine Verbindung der beiden mit allen Mitteln verhindern.
Das junge Paar schmiedet einen Plan zur Flucht, doch sie werden verraten und Harte Faust lockt Rabe in eine tödliche Falle. Schwer verletzt wird Rabe unterhalb der Luchsfelsen lebendig begraben. Während er im Sterben liegt, stößt er mit seinem letzten Atemzug einen Fluch aus. Danach weigert sich Rabes Seele, den Weg ins Licht zu suchen. Als hasserfülltes Geistwesen bleibt er bei den Luchsfelsen zurück, unter denen sein Körper verscharrt wurde. Durch seinen Traumhelfer, den Raben „Weißflügel“, einem Boten zwischen der Schattenwelt und der Welt der Lebenden, bekommt die Seele des jungen Schamanen die Möglichkeit, seiner von ihm schwangeren Geliebten zur Flucht zu verhelfen, bis der Kontakt zu ihr abreißt. In den folgenden, unzähligen Sommern und Wintern beobachtet Rabes Geistwesen, wie die Angehörigen seines Volkes aus der Gegend vertrieben werden. Fremde siedeln jetzt dort, wo einst die Bisons grasten.