Der selbstsüchtige Riese

von

In dem Märchen verscheucht ein Riese spielende Kinder aus seinem Garten und errichtet eine Mauer um sein Anwesen. Das führt dazu, dass dort ewiger Winter herrscht:
Erst als sich die Kinder durch eine Öffnung in der Mauer heimlich in den Garten schleichen, kommt die Sonne zurück und der Garten erwacht wieder. Der Riese beobachtet die Kinder vom Fenster seines Hauses und erkennt erst jetzt den Grund für das Ausbleiben des Frühlings. Er sieht einen Jungen, der zu klein ist , um -wie seine Freunde – in die Kronen der Bäume zu klettern Der Riese will dem Jungen helfen. Alle Kinder laufen davon, außer dem kleinen Jungen, der zu verweinte Augen hat, um den Riesen kommen zu sehen. Er lässt sich von ihm auf den Baum heben und küsst den Riesen, woraufhin die anderen Kinder in den Garten zurückkehren:

„Und als all die anderen Kinder sahen, dass der Riese nicht länger böse war, kamen sie eilig zurück – und mit ihnen kam der Frühling. ‚Von nun an, Kinder, ist dies euer Garten‘, sagte der Riese, nahm eine riesige Axt und riss die Mauer nieder.“
Die Kinder spielen hinfort wieder regelmäßig im Garten des Riesen, der jedoch unter ihnen den kleinen Jungen, der ihn einst geküsst hatte, vermisst. Er war einfach nicht mehr da.
„In der Ecke des Gartens war ein Baum über und über mit herrlichen Blüten bedeckt. Seine Zweige waren vergoldet und silberne Früchte hingen von ihnen herab. Und unter dem Baum stand der kleine Junge, den der Riese so sehr in sein Herz geschlossen hatte.“

Er hastet hinaus in den Garten und muss erkennen, dass der Junge Verletzungen an Händen und Füßen hatte. Als der Riese ihn fragt, wer ihm diese Wunden zugefügt habe, bezeichnet der kleine Junge diese als „die Wunden der Liebe“ und lädt den Riesen in seinen Garten, das Paradies ein.