Die Prosa „Der Stadtrat“ ist eine Idylle und die Idylle ist eine vergessene, aber eine klassische Gattung. Kein Geringerer als Johann Christoph Gottsched hat über die Idylle gemeint: Poetisch würde ich sagen, es sey eine Abschilderung des güldenen Weltalters. Das Leben in all den letzten Jahren in diesem goldigen Weltalter, war es hierzulande nicht idyllisch? Nach einer modernen Definition herrscht die Idylle dort, wo die Schafe mit den Wölfen auskommen. Gewiss, gerade in der modernen Idylle spürt man irgend etwas, irgendwer lauert, da und dort flammt etwas auf, sei es eine Leidenschaft oder ein buchstäbliches Feuer, für dessen Bekämpfung in der Stad ein Stadtrat zuständig ist. Am Ende aber wird es eine Zeit gewesen sein, von der unsere Kinder und Kindeskinder sagen werden, es war eine schöne Zeit, eine Idylle, ein goldenes Zeitalter.”
- Veröffentlicht am Sonntag 12. November 1995 von Ritter Klagenfurt
- ISBN: 9783854151661
- 228 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)