Der Weg aus dem Leid

von

Gleich, um welches und um wie viel menschliches Leid es sich handelt, alle großen Weisheitslehrer haben den Weg aus ihm aufgezeigt. Jedoch ist das Wissen um diesen Ausweg in unserer säkularisierten Welt in Nichtbeachtung geraten. Die folgenden Kapitel wollen dieses verschüttete Wissen aus der Vergessenheit oder auch Verdrängung hervorholen. Ausnahmslose Nächstenliebe oder grundsätzliche Vergebung anstatt „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ sind alles andere als Allgemeingut. Die folgenden Kapitel sind nichts für zartbesaitete Naturen, denn sie stellen auf der Grundlage der Weisheitsschriften so ziemlich alles prinzipiell in Frage, was gegenwärtig als grundlegendes Lebensverständnis und gefestigte Weltsicht gilt. Es geht darum, das überlagerte Wissen aus der kollektiven Versenkung zu holen, so unglaubwürdig solche Ideale wie etwa Verzicht auf Vergeltung oder Feindesliebe auch erscheinen mögen. Nicht umsonst haben die spirituellen Zeugnisse aller Kulturen betont, dass nichts weniger als eine radikale Umkehr im Bewusstsein der Menschen erforderlich ist, um das Leid aus ihrem Leben zu verbannen. Das Gemeinsame aller spirituellen Ideale sowohl des Westens wie auch des Ostens ist die Pflicht zum Glück, die sich in der Goldenen Regel ergibt. Diese besagt, mit allen anderen Menschen so umzugehen, wie man selbst von ihnen behandelt werden möchte, wenn man in deren Lage wäre. Das enthält, solche lächerlichen Absurditäten wie Feindesliebe und den Verzicht auf Zurückschlagen und Vergeltung im alltäglichen Leben zu praktizieren, indem man die Voraussetzungen studiert und sie konkret in die Tat umsetzt. Anders lässt sich das Leid aus dem persönlichen Leben nicht entfernen.