Der Zugbegleiter

von

Der Schriftsteller Eyvaz Zeynalov wurde im Jahre 1950 in einer an dem Rand des Schahbulak Gebirges gelegenen Stadt namens Agdam geboren.

Agdam ist 360 km von Aserbaidschans Hauptstadt Baku entfernt und steht wegen den Ereignissen in Karabach seit dem Jahre 1993 unter Besatzung. Die Besatzung hat Einsamkeit, Verlassenheit und Zerstörung über Agdam gebracht.

Daher kann man im Geiste von Eyvaz Zeynalov der wegen der Besatzung seine Heimat verloren hat und auch in seiner Feder diese feinfühligen Eindrücke feststellen. Der ständig von Heimweh geplagte Schriftsteller der nach neuen Wegen und einem Zuhause strebt, fügt seinen Sätzen den Unterschied und die Farbigkeit eines jeden Ortes, so wie eine Karawane die eilig von Ort zu Ort zieht, bei.

Seine Geschichten und Romane wie „Farbloser Schlaf“, „Die treue Schokoladendose“, „Rote Äpfel“, „Geschichten aus Karabach“, „Wintersonne“ und „Schicksal“ die er seit dem Jahr 1980 geschrieben hat, erzählen Kampf und die Rettung eines einsamen Mannes innerhalb einer komplexen Gesellschaft und eines strapazierten Systems.

Der Roman „Zugbegleiter“ den Sie nun in den Händen halten erschien erstmals im Jahre 2013 in Aserbaidschan und erlangte großes Interesse. Der Roman „Der Zugbegleiter“ ist nicht nur der Roman eines jungen Mannes der auf Abenteuer aus ist, sondern gleichzeitig die Geschichte des Übergangs vom Sozialismus zum Kapitalismus die sowohl dramatisch als auch unterhaltsam ist. Der junge Mann Rüstem aus Aserbaidschan der inmitten von Traditionen, Wünschen, Ängsten und Hoffnung den Zug zum Zufluchtsort machte und sich aus dem Zug heraus eine neue Hoffnungsbrücke erschuf, bringt auch ein neues Zeitalter mit sich zu uns während er von einem System ins andere übergeht.

Eyvaz Zeynalov der mit seinen Werken in der Türkei und in Aserbaidschan schon einige Preise gewonnen hat tritt mit seinem Roman „Der Zugbegleiter“ nun zum ersten Mal vor die deutschen Leser. Ich bin sicher, dass wenn Sie ihn lesen, Sie ihn näher kennen und lieben lernen.