Design – auf dem Weg zu einer Disziplin

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Das Buch geht der Frage nach, welche Entwicklungslinien das Design im 20. Jahrhundert bestimmt haben und welche für das 21. Jahrhundert bestimmend sein werden. Ausgehend von den Überlegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Design als „angewandte Kunst“ zu beschreiben, was auf einem schlichten Übersetzungsfehler beruhte, waren es insbesondere die Ideen des Bauhauses sowie der Hochschule für Gestaltung Ulm, die die Diskurse um das Design praktisch wie theoretisch bestimmt haben.

Von den Anfängen moderner Formgebung über die Ausprägung einer Modernen (in den 1950/60er Jahren) kommt dem Begriff der Gestaltung eine besondere Bedeutung zu. Die heute noch virulenten Missverständnisse ob Design mit Kunst oder Ästhetik zu tun hat, werden dahingehend beantwortet, dass im Design zentrale ästhetische Kategorien zur Anwendung kommen. Die Postmoderne seit den 1980er Jahren hat gezeigt, dass insbesondere linguistische sowie semantische Fragen die Architektur wie auch das Design bestimmen.

Zwei grosse Themenkreise werden detailliert diskutiert:die Wechselwirkung von Technik und Design. Heute sind Designer nicht mehr Erfinder sondern Interpretanten technischer Prinzipien und Lösungen

bisher weitgehend unbeachtet blieben im Design die Wechselwirkungen mit der Ökonomie.

Diese werden detailliert dargestellt. Im Sinne von Gernot Böhme geht es heute nicht mehr um die Bedürfnisse der Menschen sondern um deren Begehrnisse.

Im Mittelpunkt gegenwärtiger Designtheorie, Designwissenschaft und Designforschung steht die Frage, wie Design als Disziplin herausgebildet werden kann. Erst wenn diese hinreichend beantwortet wird, ist es möglich, dem Design eine ernstzunehmende Rolle im Kontext von Kultur zuzuweisen.

Für das 21. Jh. Gilt es insbesondere, Design im Kontext anderer Wissenschaften zu positionieren. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Gebrauch der Produkte zu, der sich im Zeitalter der weitreichenden Digitalisierung massiv verändert. Design, das zukünftig ernstgenommen werden will, darf sich nicht auf Objekte des Life-Styles oder eines vermeintlichen Kunst-Designs zurückziehen. Es muss vielmehr eine aktive Rolle im Kontext von Wissenschaft und Technik wahrnehmen.